Die gute Absicht und das Problem, das alle vereint.
Fast jedes Unternehmen weiß: Eine Notfallübung ist unverzichtbar und ab NIS2 auch Pflicht.
Man möchte gerne testen, ob Backups wirklich funktionieren, ob Systeme wieder hochgefahren werden können und ob Mitarbeiter im Ernstfall handlungsfähig bleiben.
Doch in der Praxis stoßen Firmen schnell an Grenzen:
- Auf dem produktiven Storage fehlt der Platz, um sowohl den laufenden Betrieb als auch eine Rücksicherung zu betreiben.
- Die Hypervisor-Systeme sind ausgelastet – zusätzliche Test-VMs oder komplette Rücksicherungen sind schlicht unmöglich.
- Niemand möchte riskieren, dass ein Test den Produktivbetrieb stört oder Systeme verlangsamt.
Das Ergebnis: Man würde ja gerne – aber man kann nicht.
Und so bleibt Disaster Recovery in 90 % der Unternehmen eine reine Theorieübung auf Papier.
Warum das gefährlich ist
Backups werden zwar regelmäßig erstellt, aber selten konsequent geprüft. Ohne echte Tests bleibt offen, ob eine Wiederherstellung im Ernstfall tatsächlich klappt. Im schlimmsten Fall merkt man es erst, wenn es zu spät ist:
- Backups sind unvollständig oder fehlerhaft.
- Lizenzen oder Konfigurationen passen nicht mehr.
- Mitarbeiter wissen nicht, wie sie in der Notfallsituation arbeiten sollen.
Kurz gesagt:
Ohne realistische Notfallübungen weißt du nicht, ob dein Unternehmen die Krise überstehen wird.
Alte Hardware als Ausweg aus dem Dilemma
Die gute Nachricht: Es gibt eine pragmatische Lösung, die fast jedes Unternehmen umsetzen kann – und die beginnt beim Hardware-Refresh oder der Windows-10-Migration.
Statt alte Laptops und Server zu entsorgen, können diese Systeme sinnvoll in die Notfallplanung integriert werden. Sie schaffen die fehlenden Ressourcen, um echte Recovery-Tests und realistische Notfallübungen möglich zu machen – ohne die Produktivumgebung zu belasten.
Laptops für den Notbetrieb vorbereiten
- Betriebssystemwahl: Ein schlankes Linux oder eine gehärtete Windows-Version reicht völlig aus.
- Softwareausstattung: Nur das Nötigste – MS Office und die wichtigsten Daten.
Alte Server als Notfall-Infrastruktur nutzen
- Hypervisor neu aufsetzen: Alte Virtualisierungsserver lassen sich neu konfigurieren und für Tests verwenden.
- Geschützte Netzsegmente: Systeme laufen abgetrennt oder komplett offline, sodass keine Gefahr bei einem Cyberangriff für den Notbetrieb besteht.
- Recovery-Tests durchführen: Backups können hier eingespielt und getestet werden – ohne Risiko für die Produktivsysteme.
So läuft eine praxisnahe Notfallübung ab
Mit dieser zusätzlichen Hardware können Unternehmen ihre Notfallübung realitätsnah durchführen:
- Vorbereitung: Szenarien definieren – z. B. Serverausfall oder Komplettausfall einer Abteilung oder der kompletten IT-Infrastruktur.
- Durchführung: Systeme werden auf alter Hardware wiederhergestellt. Mitarbeiter arbeiten zeitweise ausschließlich mit der Notfallumgebung im Notbetrieb.
- Recovery testen: Backups werden tatsächlich eingespielt und geprüft.
- Auswertung: Erfahrungen dokumentieren, Fehler beheben, Prozesse und Notfallhandbuch anpassen.
Das Ergebnis: Ein echter Stresstest für Technik und Organisation – ohne die Angst, den Produktivbetrieb lahmzulegen.
Die Vorteile im Überblick
- Realistische Tests statt reiner Theorie.
- Keine Zusatzkosten für teure Testumgebungen.
- Mitarbeiter werden sensibilisiert und lernen, im Ernstfall souverän zu reagieren.
- Schnellere Wiederaufnahme kritischer Geschäftsprozesse.
Best Practices für eine erfolgreiche Notfallplanung
- Nutze jede Hardware-Migration als Chance, alte Systeme für den Notbetrieb vorzubereiten.
- Halte deine Notfallhandbücher aktuell – Prozesse und Technik ändern sich ständig.
- Kombiniere Technik und Organisation – eine gute Notfallplanung braucht beides.
- Ziehe einen externen IT-Sicherheitsbeauftragten hinzu – er bringt Erfahrung und den Blick von außen.
Fazit: Alte Hardware als Schlüssel zur Praxis
Viele Unternehmen stehen vor dem gleichen Problem: Man würde gerne eine Disaster-Recovery-Übung machen – aber in der Praxis ist es kaum möglich.
Die produktiven Systeme sind ausgelastet, der Speicher reicht nicht aus, und die Angst vor Störungen ist groß.
Die Lösung liegt oft direkt im Lager: Alte Laptops und Server.
Wer diese clever in die Notfallplanung integriert, schafft Raum für echte Recovery-Tests und realistische Notfallübungen. Damit wird aus einer theoretischen Pflichtaufgabe ein praxisnaher Sicherheitsgewinn – und genau der Unterschied, der im Ernstfall zählt.
👉 Weitere Infos und Feedback von unseren Kunden findest Du hier: WAS SAGT DAS MANAGEMENT NACH EINER IT-NOTFALLÜBUNG?
❓ Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Warum scheitern Disaster-Recovery-Übungen in der Praxis?
Weil produktive Systeme ausgelastet sind und kein Platz für Rücksicherungen bleibt.
2. Wie hilft alte Hardware konkret?
Sie schafft eine unabhängige Testumgebung, in der Backups und Prozesse realistisch geprüft werden können.
3. Welche Geräte eignen sich am besten?
Alte Virtualisierungsserver und Laptops, die noch zuverlässig laufen.
4. Ist das sicher?
Ja – solange die Systeme in abgeschotteten Netzbereichen betrieben werden.
5. Wie oft sollte man eine Notfallübung durchführen?
Mindestens einmal jährlich, besser halbjährlich.
6. Lohnt sich ein externer IT-Sicherheitsbeauftragter?
Ja – er hilft, Übungen professionell aufzusetzen und Schwachstellen aufzudecken.
